Hallo zusammen,
diesen Artikel habe ich bereits im Jahr 2018 veröffentlicht, er ist aber nach wie vor aktuell, daher stelle ich ihn euch noch einmal vor.
letzten Sonntag ging es vor allem darum, ob man auch ohne den Geschenkestress durch die Weihnachtszeit kommen kann.
Aus meiner Sicht ist das zumindest unter Erwachsenen mit ein paar Absprachen problemlos möglich. Ich freue mich mehr über einen schönen Abend mit entspannter Familie oder Freunden als um die Wette den dritten Amazon-Gutschein auszupacken.
Ich kann prima damit leben an Weihnachten nicht noch extra Krempel zu bekommen, den ich vielleicht gar nicht will.
Kinder dagegen lieben Krempel
Und damit meine ich nicht den kratzigen selbstgestrickten Pulli von Oma, der bei mir auch unter Krempel fällt, sondern je:
- vollkommen unnützer
- nur kurzzeitig benutzbarer
- möglicherweise krebserregender
- und dafür schweineteurer
der Kram ist, desto höher ist die Chance auf den begehrten “das Beste Geschenk aller Zeiten” – Jubel.
Ehrlich gesagt glaube ich genau nach diesen Kriterien wird neues Spielzeug bei den Großen der Branche designt.
Gleichzeitig landet dieser Kram auch pünktlich spätestens Neujahr in der Ecke und wird nie wieder angefasst bis er irgendwann im Keller landet.
Nützliche und langlebige Geschenke dagegen wie:
- Bekleidung, Fahrrad, Bücher, Gesellschaftsspiele
rufen regelmäßig nur ein freundliches “Danke” bis hin zum Schulterzucken hervor und werden in Extremfällen mit “was soll ich denn damit”-Blicken abgekanzelt.
Wo ist das Problem? Kinder sind Kinder!
Selbstverständlich. Und wenn der kleine Fritz-Holger von Mama und Papa eben unbedingt den nach Chemiewaffen riechenden “Star Slime” für 19,99 € haben will bitteschön.
Das ist dann ein Mal Krempel. Damit wird eben bis Neujahr gespielt, dann ist das Zeug kaputt und gut ist. Damit kann ich leben.
Aber warum zum Teufel gibt es dann von Omas + Opas, Tanten, Onkel und dem Rest der Familie nochmal ähnlich sinnbefreiten Kram oben drauf?
Bei Patchwork Familien in der zweiten Generation gibt es dann teilweise 8 Großeltern und entsprechend viele extra Verwandte.
Das sind mal eben schnell 20 Geschenke. Zu viel für ein Kind!
Glaubt ihr nicht? Dann versteckt mal nach der Geschenkauspackorgie (auch Bescherung genannt) alle Spielsachen und euer Kind bekommt nur die wieder an die es sich erinnern kann.
Das Ergebnis wird euch überraschen!
Den Kindern also nichts schenken?
Und nicht nur in der Familie wird geschenkt:
- Auf Weihnachtsmärkten oder im Einkaufszentrum
- in Schule/Kita
- im Sportverein
- im Fernsehen
sieht man lachende Kinder, die sich vom Weihnachtsmann ihre Geschenke wie eine Selbstverständlichkeit abholen.
Der Weihnachtsmann ist einfach überall. “Wer hat den längsten Wunschzettel” wird bereits in der Grundschule gespielt.
Bliebe also noch den Kindern mit logischen Argumenten zu kommen
“Fritz-Holger, der Weihnachtsmann bei Oma bringt dir dieses Jahr nichts, weil du bereits alles im Überfluss hast.” klingt eher nach einem Satz den der große Fritz-Holger dann viele Jahre später seiner Psychologin erzählen wird als nach einem probaten Mittel die nachrückende Generation zum Konsumverzicht zu animieren.
Ohnehin will man den Kindern das Weihnachtsfest ja nicht zerstören, sondern einfach nur versuchen es ohne diesen ganzen Konsumterror hinter sich zu bringen.
Kurz: Es ist schlicht nicht möglich und wahrscheinlich auch keine gute Idee den Kindern die Geschenke an Weihnachten komplett vorzuenthalten.
Aussichtslose Lage?
Bleibt uns also nichts weiter übrig, als der Kinder Willen, den tosenden Konsum an uns und unsere Geldbörsen heranzulassen, damit er uns und unser Erspartes mit sich reißt ?
Nein!
Es gibt durchaus Wege Weihnachten und Konsumverzicht zumindest teilweise in Einklang zu bringen.
Wichtigste Voraussetzung ist hier natürlich wieder:
Alle Schenkenden müssen auch damit einverstanden sein.
Wenn Oma sich ihr Geschenk für Fritz-Holger nicht vorschreiben lassen will muss man das akzeptieren.
Dafür würde ich ihr aber dann nächstes Jahr mit der ganzen Familie ein Sammelsurium von 100 einzeln verpackten 1€ Artikeln schenken. Inklusive Namenschildchen wem sie das denn jeweils zu verdanken hat. Und dann unbedingt auf eine Dankeskarte bestehen.
Lieber Tobias, ich danke dir für: den Eierschäler, den Energydrink, die Hornhautraspel, das 12-teilige Pinselset, die Ohrenstäbchen…
Vielleicht kann sie das Ganze dann etwas besser nachvollziehen.
Im nächsten Beitrag möchte ich ein paar konkrete Ideen und Möglichkeiten aufzeigen.
Das waren wirres Geschreibsel meine Gedanken zum zweiten Advent. Ich wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag.
Nach welchen Kriterien sucht ihr Geschenke aus? Beschenkt ihr die ganze Familie?