Hallo zusammen,
in diesem Selbstversuch möchte ich herausfinden ob Optionsscheine eine Alternative zum Lottospielen für börsenaffine Zeitgenossen wie mich sein können. Alle Eckdaten zum Experiment findet ihr in Teil 1 dieser Serie.
Die Veröffentlichung der Blogposts erfolgt in der Regel ein wenig nach der Eröffnung des Trades.
In der ersten Woche habe ich direkt einen Trade eröffnet.
Vorab: Dieser Selbstversuch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Während ich vermute, dass das Kapital ähnlich wie beim Lottospielen gegen 0 tendieren wird kann natürlich auch ein Gewinn eintreten.
Dieser ist dann nicht repräsentativ.
Ich rate gerade Anfängern vom Kauf von Derivaten jeder Art ab, diese sind vor allem in der Regel auch nicht gegen einen Ausfall der herausgebenden Bank gesichert.
Merke: Bei Derivaten gewinnt meistens die Bank. Mögliche Käufe von mir stellen keine Empfehlung dar.
Kurz zum Broker
Für dieses Experiment habe ich ein Depot beim niederländischen Broker Degiro eröffnet.
Warum ? Weil sich dort Optionsscheine bereits ab 2€ pro Trade handeln lassen. Zusammen mit dem kinderleichten Kontoeröffnungsprozess, der aufgeräumten Oberfläche und der netten App gefällt mir bisher alles sehr gut.
Einziger Wermutstropfen: Die Besteuerung in Deutschland wird wahrscheinlich etwas aufwändiger. Aber das sehe ich dann Ende des Jahres.
Der Basiswert
Für Trade 1 habe ich mich als Basiswert für die Aktie von RIB Software entschieden. Dieser aus meiner Sicht unterbewertete Wert weist in den letzten Jahren ein stabiles Wachstum auf, konnte sich aber noch nicht vom starken Minus im Februar letzten Jahres erholen.
Die Firma selbst ist Marktführer im Bereich Software für Bauplanung und Ausschreibung und setzt den Trend 5D/BIM Modellierung in ihrer Software konsequent um.
Kunden von RIB sind in erster Linie der öffentliche Dienst und große Bauunternehmen.
Der passende Optionsschein
Aus meiner Sicht ist das Erreichen eines Börsenwertes von 20€ innerhalb eines Jahres realistisch.
Der Derivate-Finder von OnVista schlägt mir hier einen passenden Optionsschein vor.
Und zwar einen Call mit Basispreis 10,00 € der noch bis zum 19.06.2020 läuft. (ISIN: DE000DDR0JN5)
Mithilfe des Optionsschein-Rechners von Onvista habe ich ein paar Szenarien durchgerechnet.
Zwei Positive, ein nahezu unverändertes und zwei Negative.
Wie ihr seht sind die Gewinnchancen in beide Richtungen relativ gleich verteilt. Das liegt unter anderem daran, dass der Optionsschein in allen Fällen noch “im Geld” liegt, also nicht wertlos verfällt. Aber auch das sind nur Anhaltspunkte. Der Maximalverlust beträgt maximal 42,13 € (Totalverlust).
Aktueller Stand im Optionsschein-Depot
Offene Positionen
6 x Call auf RIB Software 19.06.2020, Strike 10 , Einstiegskurs: 6,68 € . DE000DDR0JN5
Take-Profit: 10€
Preis nach Kosten: 42,13 €
Kontostand
102,45 € (+2,45€)
Geschlossene Positionen
keine
Gemischte Gefühle
Während ich auf der einen Seite zufrieden mit der Auswahl des Basiswertes bin ist und bleibt das Ganze schon ein großes Glücksspiel.
Die nächsten Wochen und vielleicht auch Monate werden zeigen, wohin sich das Ganze bewegt.
Prinzipiell ist bei diesem Experiment kein Stop-Loss vorgesehen, die Optionsscheine werden im Zweifel also auch bis kurz vor Ende der Laufzeit gehalten werden.
Warum führe ich ein Experiment durch, dessen Erwartungswert gegen 0 geht ?
Warum nicht? Auch bei einem Kneipenabend oder Kinobesuch oder wird mein Geld eher weniger. Ich denke diesen Spaß kann ich mir durchaus leisten.
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Was meint ihr wieviele Trades das Optionsschein-Depot überlebt, bevor es pleite ist ? Wer richtig liegt bekommt hier in meinem Blog den VIP-Status.